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Nach westlichem System erhält der Anleger Zins, erleidet aber Wertverminderung durch Inflation und Entwertung des aus dem Nichts gezogenen nicht real gedeckten Geldes, das lediglich ein Schuldversprechen darstellt, welches immer wieder durch Abwertung gebrochen wurde und werden wird. Besonders profitiert die Hochfinanz, welche gegen virtuelles «Geld» Realwerte kauft und bei einer Währungsreform das ausgegebene «Geld» entwertet. (Siehe «Der Weltgeldbetrug» http://emil-rahm.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=42)
Während unser westliches Wirtschaftssystem durch die Finanzkrise in Frage gestellt wird, formiert sich als Gegenmodell in vielen Ländern des nahen Ostens und Asiens eine Scharia-geprägte Wirtschaftsstruktur. Am 17. und 20. Mai 2012 strahlte die «Sternstunde» SRF die Filme «Vom Bazar an die Wallstreet» und «Ohne Zins ins Paradies» aus. Daraus einige Feststellungen:
Islamic Banking verbietet Zinsen, Spekulation und unmoralische Anlagen für Pornographie und Drogen. Es wird vor allem in reale Werte investiert. Transparenz ist gefordert, um zu sehen, wohin das Geld geht. Es werden Gebühren verlangt. Statt Zinsen zu gewähren wird der Wertzuwachs geteilt. So wird der Anleger vor Inflation geschützt.
Der Koran fordert nicht nur die Verehrung Allahs und der Eltern und wendet sich gegen Unmoral. Er fordert auch zur Wohltätigkeit auf. Unter anderem wird gefordert, 2½ % des Einkommens andern zinsfrei für den Aufbau einer Geschäftstätigkeit zu gewähren. Vom islamischen Volk werden diese Bestimmungen mehr beachtet als jene, die aufrufen, Nichtgläubige zu bedrängen, ja zu töten, während der Begründer des Christentums zur Gewaltlosigkeit und Feindesliebe aufrief und sich für die Sühne der menschlichen Schuld töten liess.
Das echte Judentum gemäss Altem Testament, befreit von Schulden und verbietet Ausbeutung durch Zins. «Finanzielle Macht konnte nicht angehäuft werden, ohne an den Risiken des Unternehmens beteiligt zu sein, und ebenso konnte niemand wegen Schulden in permanente Sklaverei geraten.»
Das stellt Dr. Paul Mills von der Universität Cambridge im Blick auf seine aus dem jüdischen Alten Testament gewonnenen Erkenntnisse im Internet unter http://www.jubilee-centre.org/document.php?id=30 gemäss «ideaSpektrum» 6/2004 fest.
Alle 50 Jahre wird in Israel ein «Jubeljahr» (Erlassjahr) ausgerufen (3. Mose 25.8). In diesem Jahr sind Sklaven zu befreien, Schulden zu erlassen und verpachtete Flächen zurückzugeben. Das Jubeljahr garantiert demnach Familien, die in Not ihr Land an andere geben mussten, dass sie es wiederbekommen. Niemand kann sein Land für immer verkaufen.
Der Ökonom aus Cambridge ist Wissenschaftler genug, um nicht im Massstab eins zu eins ein Modell aus dem antiken Israel in die globalisierte Wirtschaft des 21. Jahrhunderts übertragen zu wollen. Sein ungewöhnlichster Vorschlag ist – in Anlehnung an den verbotenen Wechsel von Landbesitz – die Schaffung eines nationalen Investitionsfonds. Aus diesem Fonds erhielte jeder Bürger bei Erreichen der Volljährigkeit einen gleichen Anteil, mit dem er in begrenztem Mass wirtschaften kann und dessen Dividende er für Ausbildung, Hausbau oder Unternehmensgründung nutzen, ihn aber nicht endgültig veräussern darf. Im Todesfall geht der Anteil an den Fonds zurück.
Auch im Christentum herrschte lange Zeit ein Zinsverbot. Luther hat sich gegen Zinsen gewandt und Calvin hat hohe Zinsen verurteilt.