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Auch im Blick auf die Abstimmung über das Tier-Seuchen-Gesetz (TSG) ist zu beachten: Die Wissenschaft ist immer der momentane Stand der Erkenntnis, resp. des Irrtums. Gut ist nur, was sich auf die Dauer und in jeder Beziehung als gut erweist. Zu Recht fordern Bauern, dass bei der Gesetzgebung über Seuchen die Erfahrung der Praktiker, die mit Tieren umgehen, wie im Kanton Zürich auch national genügend berücksichtigt werde. Dies auch bei der Beurteilung, wie breitflächig nötigenfalls geimpft werden soll. Eine Vernichtung von unnötigen Impfstoffen in Milliarden von Franken wie bei der Schweinegrippe zu Lasten Steuerzahler, sollte verhindert werden. Befürchtet wird wegen möglichen internationalen Verträgen auch eine internationale Fremdbestimmung. Der Bio-Bauer Ernst Frischknecht, der seit 2004 Bauern im Sudan, Äthiopien, Tansania und neu in Ägypten berät, schrieb, dass durch die Kolonisation Fehlentwicklungen entstanden seien. Wichtig sei es, den Wissenstransfer auch von der Praxis zur Wissenschaft und nicht nur von der Wissenschaft zur Praxis zu intensivieren. In einem überarbeiteten Gesetz müsste vor allem dies verbessert werden. Wichtig sei es auch, wie bei den Bienen noch breiter zu erforschen, wie die Immunkraft der Tiere durch täglich verabreichte Hilfsstoffe zerstört werde. Könnten so nicht bisherige grosse Impfschäden an Tieren und Impfrückstände in Lebensmitteln reduziert werden? Um eine Verbesserung des Gesetzes zu ermöglichen, stimme ich NEIN.
In kurzen Abständen erscheinen immer neue Seuchen die zur lebensbedrohenden Pandemie aufgebauscht werden. Vogelgrippe, Schweinegrippe, Blauzungenkrankheit, und schon ist das Schmalenbergvirus im Anmarsch. Weil immer neue Viren oder Bakterien als Auslöser erscheinen, müssen immer neue Impfstoffe erfunden und bereitgestellt werden. Die neuen Stoffe müssen so kurzfristig zur Verfügung stehen, dass seriöse Prüfungen auf Nebeneffekte und Langzeitwirkungen kaum möglich sind. Reagieren dann einzelne Kantone mit der flächendeckenden Impfung verzögert oder zeigen mehr Verständnis für Menschen und Tierhalter, welche die Impfung ablehnen, sehen eidgenössische Behörden den Erfolg gefährdet. Deshalb soll mit dem revidierten TSG die Kompetenz zur Erklärung, was eine gefährliche Seuche ist und flächendeckend geimpft werden muss, beim Bundesamt für Veterinärwesen konzentriert werden. Anders als beim zürcherischen Gesetz, wo eine Kommission aus direkt betroffenen Tierärzten, Tierhaltern Tierschützern und Konsumentinnen mitbestimmen kann, ist im nationalen Tierseuchengesetz, über das wir am 25. Nov. Abstimmen, nur ein Beschwerderecht vorgesehen. Die Beurteilung der Beschwerde wird aber von der gleichen Stelle vorgenommen, die ein Impfobligatorium verfügen kann. Sowohl Vogelgrippe wie auch Schweinegrippe haben sich in Nachhinein als harmlose, gewöhnliche Grippen gezeigt - nicht weil so fleissig geimpft wurde! Weil die Impfung von der Bevölkerung grösstenteils abgelehnt wurde, musste Impfstoff im Wert vieler Millionen entsorgt werden. Die Blauzungenkrankheit wurde bei keinem einzigen Impfverweigerer- Betrieb festgestellt. Die Impfung gegen die Maul- und Klauenseuche wurde nach jahrelangem Impfobligatorium verboten, weil die EU den Import von Fleisch und Tieren aus Ländern mit Impfzwang gegen Maul- und Klauenseuche verbot.
Prävention beginnt nicht erst mit der Impfung. Sie beginnt bei der artgerechten Haltung, Fütterung und Zucht der Tiere. Nur so kann eine Immunkraft aufgebaut werden, die den modernen Bedrohungen gewachsen ist. Zitat eines Tierarztes: «Blauzungenkrankheit ist keine Seuche. Es gab schon immer einzelne Kühe, die ab und zu Fieber hatten. Weil sie ausgemerzt wurden, konnten sich im Erbgut geschwächte Tiere nicht weiter vermehren. Die Population wurde stärker. Im Gegensatz dazu kann die Immunkraft von Tieren, die mit zuwenig seriös auf Langzeitfolgen getestetem Impfstoff geimpft werden, geschwächt werden.» Mit einem Nein zum revidierten Tierseuchengesetz am 25. November öffnen Sie den Weg, das TSG in Anlehnung an das erwähnte Zürcherische Gesetz zu verbessern. Darum Nein zur TSG- Vorlage.
Ernst Frischknecht, Tann