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In seinem interessanten Artikel zum 450 Jahrjubiläum des Heidelberger Katechismus schreibt Pfr. und Kirchenhistoriker Dr. Daniel Bolliger, Oberhallau, in den Schaffhauser Nachrichten vom 27.03.2013, dass der Heidelberger Katechismus mit seinen 129 Fragen und Antworten seit 1643 als Spezialausgabe «Katechismus Schaffhausen» mit Schaffhauser Wappen im Kanton Schaffhausen durch die Regierung zum offiziellen Bekenntnis des Standes Schaffhausen erklärt wurde und auch in der Schul- und Leselandschaft wie kein anderes Buch während drei Jahrhunderten wirkte.

Warum wurde der Heidelberger Katechismus ersetzt? In der Auflage 1945 des Evangelischen Katechismus «Ich glaube», dem auch der Heidelberger Katechismus zu Grunde liegt, wird in der Einleitung geschrieben, dass bei aller Würdigung des früheren Lehrmittels dieses zur besseren Verständlichkeit in der Form angepasst worden sei und Vergleiche nicht gescheut wurden. Damals wurde die leibliche Auferstehung als selbstverständlich geglaubt. So lautet im Heidelberger Katechismus auf Seite 35 die Frage «Was nützt uns die Auferstehung?», ohne zu definieren und zu begründen, dass es sich um eine leibliche Auferstehung handelt, die seit der Aufklärung jedoch von vielen abgelehnt wird. Im Katechismus «Ich glaube» wird aber gefragt: «Wie ist Jesus Christus auferstanden?» und geantwortet: «Er ist leibhaftig auferstanden». Untermauert wird dies mit der Bibelstelle aus Lukas24, 36-39 wo es heisst: «Jesus trat (nach seinem Tod am Kreuz) mitten unter sie ... (die Jünger). Diese meinten, sie sähen einen Geist ... Und er sprach: «Sehet meine Hände und Füsse ... Fühlet mich ... ein Geist hat nicht Fleisch und Blut.» Gemäss Apostelgeschichte 10.41 haben die Zeugen mit Jesus gegessen und getrunken.
In der Jubiläums-Luther-Bibel von 1912 heisst es im Kommentar im Blick auf die leibliche Auferstehung Jesu: «Kraft seiner von der Herrlichkeit des Geistes durchdrungenen Leiblichkeit konnte der Auferstandene jetzt da, jetzt dort sein, sich sichtbar, sich unsichtbar machen, äusserlich eine Gestalt annehmen, wie er innerlich wollte, sich von der Erde gen Himmel erheben, ohne an die Gesetze von Raum und Zeit gebunden zu sein, die unsern sterblichen Leib in seinen Bewegungen hemmen oder bestimmen. Der Auferstehungsleib ist etwas Wunderbares, das wir mit unsern Gedanken noch nicht durchdringen können.» Bietet uns aber die kriechende Raupe, die als fliegender Schmetterling «aufersteht», nicht schon einen verständlichen Hinweis was leibliche Auferstehung bedeuten kann?

 

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