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"Hure" bezw. "Grosstadt Babylon" eine geschichtliche Wirklichkeit

Im Rahmen des jüngsten unter dem Motto "Wort und Klang" stehenden Zyklus der in sechs Städten vertretenen Privat-Bank Wegelin + Co hielt vor der Aufführung des Oratoriums "Salomon" von Händel der Zürcher Uni Professor Georg Kohlerin Schaffhausen einen Vortrag mit dem Titel "Hure Babylon".

Im Vortrag ging der Referent auf manche Fragen von Konrad Hummler, Teilhaber der Bank, ein. Die Stadt sei oft als beängstigend und beengender Siedlungsraum empfunden worden. Die Stadt wurde mit einer Hure verglichen, welche viel Lust und Probleme mit sich bringe. Professor Kohler wollte an dem Vortrag auch aus der Bibel, aus Offenbarung 17 vorlesen, hatte jedoch das "Buch der Bücher" vergessen und empfohlen, daheim nachzuschlagen. Es geht darin um die "grosse Hure, die an vielen Wassern sitzt, mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden. ...  Die Wasser, die du gesehen hast, da die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Heiden und Sprachen. ... Und das Weib, das du gesehen hast, ist die grosse Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden."

Im Buch "Weltreich und Gottesreich" schreibt der Autor Fritz Hubmer, dass in der Bibel unter Hurerei nicht nur sexuelle Verfehlungen gemeint seien. Im Stadium der göttlichen Werbung wird das Weib die "Braut Jehovas" genannt. Wenn die Zeit der Erfüllung gekommen ist, will Gott sich mit ihm vermählen und es wird das "Weib Jehovas". Wenn aber das Volk sich von Gott entfernt und mit andern Göttern buhlt, wird es zur "Hure", und wenn Gott es daraufhin verstösst, so wird es zur "Witwe". Aber Hurerei, Abfall von Gott, gibt es nicht nur im Judentum, auch im Christentum und andern Religionen.

Götzen können sein politische und wirtschaftliche Macht und Ansehen, im Grossen wie im Kleinen.

Hubmer vertritt die Ansicht, dass mit der "Hure", bezw. "Grossstadt Babylon" im Kapitel 17 der Offenbarung eine geschichtlich erfassbare Wirklichkeit und nicht nur ein geistliches Prinzip gemeint ist. Gemäss  Offenbarung 18.9 + ff erhält diese als Weltwirtschaft gedeutete Wirklichkeit einen empfindlichen Stoss.

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