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(Memopress 1/91)
Dass die USA schon jahrelang vor der Annektion Kuwaits durch Hussein einen Krieg am Golf geplant hatte, geht aus einem sogenannten Situationsbericht über die Krise am Golf hervor.
Dieser wurde im Sommer 1987 von einem Team militärischer und diplomatischer Experten für die damalige britische Premierministerin Margreth Thatcher zusammengestellt, wie Martin Mann in der Nr. 1/1988 der Zeitschrift CODE (untere Burghalde 51, D-71229 Leonberg) berichtete.
Daniel Goldstein schreibt in den "Schaffhauser Nachrichten" vom 1. März 1991, dass der Oberkommandierende im Golfkrieg, General Schwarzkopf, seit Jahren einen Nahosteinsatz vorbereitet habe.
Nach Ansicht von Bush-Getreuen sei das Engagement der USA am Golf gerissenes Spiel. Es sei der erste Schritt zu Bushs neuer Weltordnung – ein grandioser Plan zur Wiedererlangung der internationalen Überlegenheit der USA im neuen, weltweiten Wirtschaftswettbewerb. Seine Busenfreundin sei Grossbritannien. Das von Bush benutzte Werkzeug sei die amerikanische Militärmacht, das einzige Hilfsmittel, das in den USA noch ausreichend versorgt sei, schreibt Victor Marchetti in Code 2/91 in seinem Artikel "Bushs Plan". Der starke Mann des Irak habe Bush und Amerika durch seinen Einmarsch in Kuwait eine goldene Brücke gebaut. Die amerikanische Präsenz werde letztlich der entscheidende Faktor bei der Bestimmung der Produktionsmenge und des Öls in der Region sein.
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Unter diesem Titel schreibt "Der Insider", Pretoria 12/90, dass die gleichen Hintergrundmächte des internationalen Establishments, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg planten, dabei seien, den "Dritten Durchgang" vorzubereiten. Kritisiert wird, dass weder in den USA noch in den in Grossbritannien herrschenden Kräften an einer friedlichen Regelung der Nahostkrise gelegen sei. Man habe in Insider-Zirkeln schon 1990 von einer "Neuordnung des Golfes" nach dem Kriege gesprochen, von einem Ende für die arabischen Königsdynastien, von einer Neuaufteilung der Golfregion in sogenannte demokratische Staaten unter angloamerikanischer Vorherrschaft. "Der Einmarsch in Kuwait war der willkommene Anlass, den seit langem bestehenden angloamerikanischen Plan zur direkten Kontrolle der Ölfelder des Persischen Golfs und zur Zerstörung des OPEC-Kartells durchzuführen."
Wie aus Kommentaren hervorgehe, soll die höchst einflussreiche Kissinger Associates Inc. (eine Gründung der amerikanischen Hochfinanz) durch geschickte "Ratgebung" den irakischen Präsidenten Hussein zu dem Einmarsch in Kuwait verleitet haben. Dazu müsse man wissen, dass Henry Kissingers Protegés in allen entscheidenden Posten des inneren Kreises der US-amerikanischen Regierungsadministration sässen und so den massiven Aufmarsch US-amerikanischer Truppen nach Nahost massgeblich beeinflussen konnten. Beweggrund für den geplanten militärischen Konflikt sei auch eine Ablenkung von dem bevorstehenden Bankrott der anglo-amerikanischen Wirtschaft. Zweitens sollten mit der Besetzung der Ölfelder vor allem Deutschland, aber auch Japan und Kontinental-Europa wirtschaftlich erpressbar gemacht werden, deren Industrien ölabhängig sind, wobei auch die UdSSR riesige Ölvorkommen vorhaben seien (und auch zur Erpressung dienen könnten? d.V.). Drittens – so schreibt "Die Insider" – soll die Operationssphäre der NATO in bester kolonialistischer Tradition in Zukunft auf den militärischen "Nord-Süd-Konflikt" ausgedehnt werden, nachdem der sogenannte Ost-West-Gegensatz abgebaut worden sei. NATO-Truppen sollten u.a. dazu dienen, den wahren Charakter eines Weltherrschaftsstrebens zu vertuschen.
Unter dem Titel "Die Geschichte wiederholt sich" zeigt Samuel Edward Konkin in CODE 2/91 Fälle auf, in denen die USA Vorschläge, ja Kapitulationen ignorierten und doch den Krieg erklärten. Die Geschichte habe sich wiederholt. Knut Royce schrieb am 29. August 1990, der Irak hätte am 23. August 1990 an Brent Showcroft einen Vorschlag gemacht, wie Noam Chomsky es ausdrückte. "Der Irak bot an, sich aus Kuwait zurückzuziehen, uns Ausländern zu gestatten, das Land zu verlassen als Gegenleistung für die Aufhebung der Sanktionen, einen garantierten Zugang zum Golf und volle Kontrolle über das Ölfeld von Ramallah, das sich vom Irak aus nur wenig auf kuwaitisches Gebiet erstreckt.
Murray Rothbard behandelt in "The Free Market", Band 8. Ausgabe vom November 1990 die Vorwände der USA für Polizeiaktionen. Das Gerangel gehe am Golf darum, wer das Öl beherrschen soll. "Und wer das saudische Öl beherrscht und bisher das kuwaitische Öl beherrschte, ist die ARAMCO. ARAMCO ist das Interessengebiet der Rockefellers, mit Überbleibseln der Yankees", des Establishments an der Ostküste Amerikas, zugleich die Herren der amerikanischen Massenmedien.
Warren Hough und Lawrencce Wilmot schreiben unter dem Titel „Saudi-Arabiens Verbindungen zu Israel“ in der Nr. 3/91 von CODE: "Seit 1981 haben Kuwait und andere ölreiche Golfstaaten mehr als fünf Milliarden Dollar an tief verdeckten geheimen Geldern zu weltweiten Operationen beigesteuert. Ein amerikanischer Geheimdienstexperte der America Defence Preparedness Association (ADPA) erinnert sich: "Als Bill Casey 1981 von der Wall Street herüberkam, um den CIA zu übernehmen, unterhielt er bereits enge Kontakte zu saudischen Finanziers.
In diesem Artikel wird auch ausgeführt, dass durch irreführende "Geheimdokumente" König Fahd veranlasst wurde, einem formellen Gesuch zu Entsendung einer amerikanischen Expeditionsstreitmacht zustimmte, die mithelfen sollte, sein Königreich gegen den Irak zu verteidigen. Es sei aber inzwischen offenkundig geworden, dass diese Geheimdokumente, teils irrig, teils verlogen und im allgemeinen irreführend gewesen seien, wie ein Mitglied des Militärstabes der Vereinten Nationen es formuliert habe.
"Nein", erklärte der amerikanische Völkerrechtsexperte Richard Falk in einem Interview gegenüber Roman Berger, gemäss "Tages-Anzeiger" vom 14. März 1991. Eine Kombination von Sanktionen und Diplomatie sowie dem Einsatz einer Truppe mit defensivem Auftrag als Abschreckung gegen Iraks Expansionsgelüste hätte Hussein zum Rückzug zwingen können. Art. 42 der Charta der UNO verlange, der Sicherheitsrat müsse zuerst feststellen, dass sich nicht-militärische Zwangsmassnahmen als unzulänglich erwiesen hätten. Der Sicherheitsrat habe das unterlassen. Die UNO habe den Einsatz militärischer Mittel erlaubt, hätte aber über Kriegsziele im Verlaufe des Krieges nicht mehr bestimmen können.