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Die Jürg Frischknecht nahe stehende Wochenzeitung WoZ (Postfach, 8031 Zürich) druckte in der Nummer vom 26.2.98 einen längeren Artikel von Frischknecht ab mit dem Titel «Die "Protokolle der Weisen von Zion", der Klassiker aller Verschwörungsmythen, soll neu aufgelegt werden – Die gefälschte Bibel der Weisen der Moderne». Unter dem Untertitel «Emil Rahm, der Wahrheitspanscher» wird er verleumdet. - Im Berner Prozess von 1937 wurde der Verbreiter der "Protokolle der Weisen von Zion" in zweiter Instanz freigesprochen.

Näheres:

 

 

5.7.1 «Protokolle»: Falsche Zuschreibung - bedenkenswerter Inhalt

("Die Protokolle der Weisen von Zion" -"Emil Rahm, Wahrheitspanscher" in der Nummer vom 26.2.98)
Der ganze Artikel wird unter «die Mär einer jüdisch-freimaurerischen Konspiration» gestellt. Indirekt werde ich auch mit einer solchen Ansicht belastet. In meinen Schriften und Kommentaren zu Büchern mit Hintergrundinformationen rede ich aber nicht von einer «jüdischen Weltverschwörung», sondern bemängle, dass es religionslosen Internationalisten möglich bleibt, Verbrecher wie Hitler und Saddam Hussein zu finanzieren, an Kriegen zu verdienen, verschuldete Sieger- und Verliererstaaten abhängiger zu machen und durch hohe Zinsen auszubeuten. Wer dies erkennt, muss vieles, das in den kritisierten Büchern steht, als zutreffend ansehen oder manches stehen lassen.

 

5.7.2 Die ganze Wahrheit über den Prozess

Am 28.8.96 habe ich gegenüber dem Brief vom 7.8.96 präzisiert und wörtlich geschrieben: "Trotz dieser sehr zu verurteilenden antijüdischen Verleumdungen (Beilage zu den "Protokollen") kommt das Obergericht als 2. Instanz zu einem Freispruch mit folgender Begründung (gemäss "NZZ" 2.11.37 und "Der Bund" 2.11.37):

 
  • Art.55 unserer Bundesverfassung gewährt Pressefreiheit. Es handle sich um ein politisches Kampfmittel. Schwere und ungerechte Vorwürfe zu erheben, gehöre zur politischen Kampftaktik.
  • Ob die Protokolle echt oder nicht echt seien, sei unerheblich. Die These der 1. Instanz, es handle sich um eine Fälschung, wurde nicht bestätigt.
  • Gerügt wurde die unsorgfältige Auswahl des überparteilichen Experten, der befangen gewesen sei. (Loosli)

    (Im Bericht über die Gerichtsverhandlung der NZZ vom 2.11.37 heisst es wörtlich: «Loosli - von Jürg Frischknecht als "Gutachter des Gerichts" bezeichnet - habe bereits vor einigen Jahren ein Buch über die zionistischen Protokolle geschrieben, in dem er diese in unwissenschaftlichen, polemisierenden Ausführungen als Fälschung bezeichnet habe».
    Im Bericht des "Bund" vom 2.11.37 heisst es über das Gericht erster Instanz, das die Protokolle als Fälschung bezeichnete und teure Gutachten einholte, dass es sich um "keine Glanzleistung der bernischen Justiz erster Instanz" gehandelt habe.)

    Die Protokolle seien nicht geeignet, zur Begehung von Verbrechen gegen die Juden aufzureizen.

Heute würde ein Gericht zurecht die offensichtlich zum Judenhass aufstachelnden gemeinen Begleittexte als strafbar erklären.

Den Artikel von Jürg Frischknecht sehe ich so, wie das Gericht das "Gutachten" von Loosli beurteilt: als unwissenschaftlich und polemisierend. Wenn Frischknecht mich als Panscher diffamiert, fällt diese Anschuldigung auf ihn zurück: Das Obergericht hat das Urteil 1. Instanz, welches eine Fälschung erkennen wollte, aufgehoben und die These der Fälschung nicht bestätigt, aber auch nicht das Gegenteil bewiesen.

Mit Hinweis auf das Buch von Johannes Rothkranz habe ich nur erklärt, dass das Urteil der 1. Instanz "durch eine höhere Instanz" aufgehoben worden sei. Was Rothkranz auch noch geschrieben hat und was ich weder kontrollieren kann noch vertrete, führt Jürg Frischknecht als "Rahms Beleg im vollen Wortlaut" an und bringt mich über Zitate von Rothkranz in die Verbindung mit einem angeblichen "Judenhasser" und weckt damit die Vorstellung beim Leser, ich würde Juden hassen.

So betreibt Frischknecht nicht nur Panscherei, sondern Brunnenvergiftung, alles als Kämpfer für Bestrafung auf Grund des Rassismusstrafartikels, der Diffamierung zu recht ahndet. Ich bin alles andere als ein Judenhasser. Für mich ist sowohl das jüdische Alte Testament, wie das judenchristliche Neue Testament Gottes Wort. Juden sind meine Brüder und Schwestern. Unter meinen engsten Freunden befinden sich Mitbürger jüdischer Abstammung.

 

5.7.3 Was steht denn in den «Protokollen»?

Jürg Frischknecht bringt viele Personen ins Spiel, sagt aber nicht, was denn in den Protokollen steht. Gemäss dem kritisierten Buch "Wer regiert die Welt?" sind die "Protokolle" gemäss "Times" vom 17./18. August 1921 vermutlich der Schrift von Maurice Joly "Dialog aux enfers entre Machiavel et Montesqueux" abgeschrieben worden. Die "Protokolle" werden im erwähnten Buch nicht fälschlicherweise den Juden zugeschrieben, um sie zu diffamieren, sondern einer kleinen Gruppe immens wohlhabender, einflussreicher religionsloser Männer. Die Zuschreibung "von Zion" ist falsch, aber der Inhalt verwirklicht sich leider, wie einige Ausschnitte darlegen:

"Wenn die Zügel der Verwaltung am Boden schleifen, dann erfasst nach den Naturgesetzen eine neue Hand die Zügel und zieht sie an. Die neue Macht tritt an die Stelle der alten, die der Liberalismus zermürbt hat".(Heute: Ruf nach weniger Staat, Liberalisierung auf allen Gebieten. Ein Chaos verlangt aber nach einer starken Hand).

Weitere Auszüge: "Wir haben die Jugend verdummt, verführt und verdorben". - "Damit die Masse nicht selbst den Dingen auf die Spur kommt, lenken wir sie durch allerhand Vergnügen, Spiele und Leidenschaften ab". "Um unbeschränkt herrschen zu können, muss sich die Geldmacht die Alleinherrschaft in Handel und Gewerbe erringen". (Wirtschaftskonzentration, Fusionen, Reiche werden immer reicher, arme Arbeitende werden ärmer und arbeitslos). "Wir erscheinen als Retter der Arbeiter", aber "an satten Arbeitern ist man nicht interessiert". (Heute: Ruf nach Lohnabbau), "Mit Anleihen übernahmen die Staaten bedeutende Zinsverpflichtungen, die ihren Staatshaushalt wesentlich belasten und schliesslich in völlige Abhängigkeit von den grossen Geldgebern brachte". (Heute ist die Abhängigkeit und Zinsknechtschaft noch viel grösser geworden.) Bei den Protokollen lehne ich die Zuschreibung "Weisen von Zion" als unbewiesene Diffamierung ab. Aber was den Inhalt anbetrifft, tun wir gut, die "Protokolle" ernst zu nehmen. Die Entwicklung ist in den letzten Jahrzehnten so verlaufen und scheint so weiterzugehen, wer immer Verfasser oder Abschreiber ist.

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