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Schaffhauser Nachrichten, 19.4.2004 (Auszug)
Hat der Kantonale Gewerbeverband vor einiger Zeit schon eine Vortragsreihe über Ethik veranstaltet, so bekam Dr. Max Rapold anlässlich der Generalversammlung des Gewerbevereins Klettgau Gelegenheit, über Ethik im Privat- und Geschäftsleben zu sprechen. Angesichts der Abzockermentalität von Managern grösserer Firmen ist es verdienstvoll, das schon vorhandene grosse Verantwortungsbewusstsein von mittelständischen Geschäftsinhabern zu fördern und zu stärken. Im Rahmen einer Berichterstattung über alle Traktanden war ein näheres Eingehen auf den Vertrag von Max U. Rapold platzbedingt beschränkt. Es lohnt sich aber, einige Gedanken aufzunehmen und darüber zu diskutieren.
Nach dem Referenten gelte schon seit der Antike der Grundsatz „acta sunt servanda“, Verträge seien zu halten. Er zitierte auch aus der Grundlage unserer Rechtsordnung, aus den jüdischen Zehn Geboten der Bibel. Diese sind ja schon im Alten, wie im Neuen Testament im Liebesgebot zusammengefasst, wonach wir Gott – uns damit auch die Schöpferordnung – wie den Mitmenschen, lieben, resp. respektieren sollen. Auch im harten Wettbewerb, im Erfolgsstreben sollen wir uns nach dieser Ethik und Moral ausrichten, wobei Rapold die Ethik zwischen zwingendem Recht und persönlicher Moral einordnet.
„Was ist ein gerechtes Einkommen?“ fragte Dr. Max Rapold, Schaffhausen. Er zitierte den verstorbenen Verleger der Schaffhauser Nachrichten, Carl Oechslin. Nach dessen Vorstellung sei für alle Menschen ein Existenzminimum anzustreben. Leistungen sollen angemessen honoriert werden. Schöpferische Menschen und insbesondere auch die Unternehmer sollten die nötigen Mittel zur Verfügung haben, zu wirken, Risiken einzugehen. Es gebe aber auch hier vom ethischen Standpunkt aus eine obere Grenze. In diesem Zusammenhang frage ich mich, weshalb nur die Preise, nicht aber die Löhne überwacht und von der Staatsgewalt korrigiert werden können. Hohe Manager Gehälter und goldene Fallschirme belasten ja auch die Volkswirtschaft und den Haushalt der Konsumenten.
Wirklicher Erfolg ist nur das was sich auf die Dauer als wertvoll erweist.