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Schaffhauser Nachrichten, 27.8.1973

Unter dem Motto „Die Gute Nachricht“ sprach Professor Hermann Venetz, Freiburg, in einer Reihe von Radiopredigten auch über das Problem der Manipulation. Seinen Ausführungen lag das Jesus-Wort zugrunde, wie es am Anfang des Markus-Evangeliums aufgezeichnet ist. Es lautet: „Die Zeit ist erfüllt, die Herrschaft Gottes ist hereingebrochen, ändert euch und glaubt an die gute Nachricht.“ – Heisst das im Sinne des Evangeliums nicht soviel wie: Weil Christus dich freigemacht hat, kannst du dich ändern und brauchst andere nicht mehr zu manipulieren! Und wenn du dich änderst, so ändert sich die Welt!? – Wer nun aber erwartet, dass der Freiburger Theologieprofessor die zitierte Stelle so ausgelegt hat, der täuscht sich gewaltig. Denn nach ihm lautet die „Gute Nachricht“: Passt auf! Gott löst sein Versprechen ein. Er nimmt das Ruder selbst in die Hand. Es darf nicht sein, dass du weiterhin manipuliert wirst, weder vom Fliessband noch vom Chef, weder vom Lehrer in der Schule noch vom rasenden Strassenverkehr… mir wird weder eine Kirche noch eine politische Partei, weder eine soziale Schicht noch eine Gewerkschaft irgendwelche Grenzen stecken können…!“

Auch die in Zürich erscheinende jesuitische Zeitschrift „Orientierung“ verbreitet schon seit längerer Zeit dieses Gedankengut der modernen „Theologie der Befreiung“, welche Dr. P. Beyerhaus, Professor für Missionswissenschaft und Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen kürzlich scharf kritisierte, weil sich diese neue „Ökumenische Theologie“ in die breite Front des heutigen revolutionären Befreiungskampfes einreihe. Diese „Theologie“ liegt ja auch dem einseitigen höchst fragwürdigen Antirassismusprogramm des Weltkirchenrates (Ökumene) zugrunde.

Revolution ja, aber als Revolution des eigenen Herzens! Entferne zuerst den „Balken“ in deinem Auge und erst dann kümmere dich um den „Splitter“ im Auge des Nächsten, lehrt die Bibel. Doch immer mehr Theologen werden angeleitet, es anders herum zu probieren. Werden sie aber die Geister, die sie rufen, auch wieder los? Wer Wind sät, wird Sturm ernten, der angesichts der Vorbereitung des „richtigen geistigen Klimas“ auf allen gesellschaftlichen Ebenen plötzlich ausbrechen könnte. Schon eine wirtschaftliche Krise, eine empfindliche Missernte, die Einschränkungen zur Folge hätten, oder eine atomare oder andere Umweltkatastrophe könnten über Nacht den Ausschlag geben. Viele Anhänger totalitärer Ideologie linker und rechter Prägung warten darauf! Wollen wir da noch lange tatenlos zusehen, wie mit Steuergeldern bezahlte Theologen an den öffentlichen Universitäten, auf Kanzeln und durch die Massenmedien des Evangeliums der Bibel umfunktionierten und staatsgefährliche Ideologien verbreiten? Würde da eine Trennung von Kirche und Staat nicht im Interesse unserer schweizerischen Demokratie liegen?

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