- Wir warten dein, o Gottes Sohn,
und lieben dein Erscheinen wir wissen dich auf deinem Thron und nennen uns die Deinen. Wer an Dich glaubt, erhebt sein Haupt und siehet dir entgegen; du kommst uns ja zu Segen.
- Wir warten deiner mit Geduld
in unsern Leidenstagen; wir trösten uns, dass du die Schuld am Kreuz hast abgetragen. So können wir nun gern mit dir uns auch zum Kreuz bequemen, bis du es weg wirst nehmen.
- Wir warten dein, du hast uns ja
das Herz schon hingenommen; du bist uns zwar im Geiste nah, doch sollst du sichtbar kommen. Da willst uns du bei dir auch Ruh, bei dir auch Freude geben, bei dir ein herrlich Leben.
- Wir warten dein, du kommst gewiss;
die Zeit ist bald vergangen; wir freuen uns schon über dies mit sehnlichem Verlangen. Was wird geschehn, wenn wir dich sehn, wenn du uns heim wirst bringen, wenn wir dir ewig singen!
Philipp Friedrich Hiller 1767 |
- Brich an, du grosser Tag,
da alle Schrecken weichen. Bring uns das Gottesreich mit seinen Friedenszeichen. Krank ist diese Welt von ihrem Kampf und Leid. O lös die Rätsel auf, komm, tiefe Seligkeit.
- Noch baut die Welt den Turm
sich selber nicht zum Guten, will Hirt und Heiland sein und muss in Strömen bluten. Aber still ergrünt der Acker über Nacht in Christi Ostersieg ist schon das Reich erwacht.
- Wo Nächste sich entzweit,
wo Völker sich geschlagen, wo einsam Herz und Herz unendlich Leid getragen - diese wunde Welt mit ihrem Todesgraun wird Leben, Wahrheit, Recht und Friede, Friede schaun.
- Jäh wie ein Dieb zur Nacht,
wie Blitz das Dunkel lichtet, wird Christi Tag erstehn, der alle Schöpfung richtet. Heil dir, arme Welt, es endet deine Pein. Der dich am Kreuz gesucht, zieht bald als König ein.
- Erschrick vor diesem Ernst,
du Welt der Unerlösten. Doch wenn du Trost verlangst, hier lass dich wahrhaft trösten. Schau den Sinn der Zeit, der hier entschleiert ist. Gott kommt. Es kommt sein Reich. - Amen, ja komm, Herr Christ.
Kurt Müller-Osten (1943) 1948 |