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Auszüge aus dem Vortrag von Prof. Dr. Bodo Volkmann vor dem Evangelischen Arbeitskreis der CDU-Westerwald im März 1993 in Montabaur, Memopress 4/94
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Das Überleben der Menschheit ist besonders dadurch gefährdet, dass schon im Jahr 2010 nicht mehr genügend trinkbares Wasser zur Verfügung stehen wird. In machen Gegenden liegen Millionen von Quadratkilometern fruchtbarer Ackerflächen, die bisher schlecht bewirtschaftet oder mitunter kaum genutzt werden. In anderen Gegenden – wie bei uns – wo es eine hochmoderne, technisierte Landwirtschaft gibt, lagern mancherlei landwirtschaftliche Überschüsse. Es fehlt offensichtlich ein Verteilungssystem, also eine Weltwirtschaftsordnung und eine Weltsozialordnung. Es ist also durchaus verständlich, dass bestimmte Kreise Vorschlag gemacht haben, an die Stelle der bisherigen Nationalstaaten eine multikulturelle Welteinheitsgesellschaft treten zu lassen. Es läuft letztlich darauf hinaus – und das wird von manchen Anhängern durchaus offen ausgesprochen - , dass die bestehenden Völker und Kulturen miteinander verschmelzen und ihre bisherige Identität verlieren sollen. Die künftige Welteinheitsgesellschaft mit einer universellen Welt-Multikultur soll in der Menschheit Frieden und Harmonie fördern und damit die Voraussetzung für die Lösung ihrer Überlebensprobleme schaffen. Die Verantwortung vor der Zukunft gebietet jedoch, dass wir die Lehren der geschichtlichen Vergangenheit nicht über Bord werfen, und gerade in dieser Gefahr stehen manche Anhänger neuer Gesellschaftsutopien wie der von der multikulturellen Gesellschaft. Statt dessen sollten wir uns daran erinnern, dass seit Jahrtausenden die Hauptträger der Geschichte die Völker waren, viel mehr als Individuen, Rassen, Klassen oder internationale Strukturen. Jedes Volk hat seine besondere Geschichte. Die Zugehörigkeit zu einem Volk prägt einen Menschen viel stärker, als ihm selbst meist bewusst ist.
Es besteht die paradoxe Situation von 1993, dass zwar multikulturelle Gebilde wie die Sowjetunion und Jugoslawien zerbrochen sind, dass aber an anderen Stellen neue multinationale Zusammenschlüsse angestrebt werden. Man versteht die heutige Entwicklung nur, wenn man das, wovon wir schon sprachen, bedenkt: dass sich der Lebenswille alter Völker regt, wenn die Ideologen, die das Gefühl für diese Identität ihres Volkes leider verloren haben, im Hau-Ruck-Verfahren eine neue, am Schreibtisch ersonnene Weltordnung herbeiführen wollen, vielleicht in guter Absicht, aber ohne das Gespür für historisch gewachsenes Leben. Natürlich ist jeder extreme Nationalismus abzulehnen. Ebenso ist jede Form des Sozialismus abzulehnen; denn diese Ideologie läuft in all ihren Spielarten auf die Einebnung der von Gott geschenkten Unterschiede zwischen den Menschen und auf die Vorherrschaft einer Klasse hinaus, ohne auf die Verschiedenartigkeit der Leistungsfähigkeit zwischen Menschen und Menschengruppen Rücksicht zu nehmen. Gerade wir als Deutsche wissen nur zu gut, dass die beiden Übel des Nationalismus und des Sozialismus auch dann abzulehnen sind, wenn sie getrennt, also ohne Bindestrich, d.h. nicht in der Form des Nationalsozialismus auftreten. Wir brauchen in der Tat eine Form von Ausländerfreundlichkeit, die weit über die bequemen Floskeln hinausgeht, die heute mit dieser Vokabel oft verbunden werden. Ausländerfreundlichkeit muss im 21. Jahrhundert bedeuten, Not leidenden Völkern an Ort und Stelle zu helfen. Bei der Erklärung der vorhandenen Unterschiede zwischen den Völkern sollten wir jede Art von Schuldzuweisung ebenso vermeiden wie jede Form von rassistischer Überheblichkeit. Statt dessen müssen wir – gerade als Christen – neu lernen, dass vor Gott alle Menschen die gleiche Würde haben und dass gewisse Unterschiede in der Begabung genau so wenig Wertunterschiede bedeuten wie etwa solche in der Körpergrösse oder der Form der Augen eines Menschen... Das Ziel muss, wie gesagt, eine Weltordnung sein, in der die Völker erhalten bleiben und ihre jeweilige Eigenart bewahren, wo jedes Volk, dessen Grösse eine Staatenbildung erlaubt, sich selbst regiert und gleichzeitig eine neuartige, enge Ergänzung und Verflechtung der Völker untereinander stattfindet – viel enger, als dies bisher geschehen ist. Es geht um eine Weltordnung, in der das Prinzip der nationalen Souveränität zwar eingeschränkt und modifiziert, aber nicht aufgehoben wird. Jedes Volk muss, solange es die Menschenrechte, den Frieden und die ökologische Globalverantwortung wahrt, das Recht und die Freiheit behalten bzw. gewinnen, in seinen eigenen Grenzen seine Kultur und seine Identität zu verwirklichen und ungehindert zu entfalten.
Was wir brauchen, ist etwas grundsätzlich anderes: eine Rückkehr des einzelnen Menschen zu Jesus Christus in einer solchen Weise, dass er seine ganze Existenz einschliesslich Denken, Fühlen, Wollen, Emotionen und persönlichen Zielsetzungen von innen her umgestaltet. Nur so bekommen wir die Kraft geschenkt, uns wirklich in Nächsten- und Feindesliebe für andere einzusetzen, statt nur nach Selbstverwirklichung, nach Geld, Macht und Genuss zu streben. Von dieser Kraft Gottes, die Jesus Christus uns vermittelt, wird letztlich die Lösung abhängen.
Kommentar: Der von Ex-Bundesrat Adolf Ogi geförderte völkerverbindende Sport ist sicher ein guter Weg, aber nicht der Weg.
Wer die Heilige Schrift zu Rate zieht und sie zitiert, muss sie immer ganz zu Wort kommen lassen. Es ist ein Unding, wenn auch in der Kirche so getan wird, als stehe ausser den Schutzbestimmungen für Fremde in 5. Mose 10,19 oder in Psalm 146,9 ("Der Herr behütet die Fremdlinge“) und ausser dem barmherzigen Samariter oder dem nicht beherbergten Fremdling in Matthäus 25,43 sonst eigentlich nichts Einschlägiges mehr in der Bibel.
(Memopress 2/1993)
Was hinter dem Begriff "Rassismus" wirklich steht, sagte mit erfrischender Klarheit der Historiker Prof. Dr. Peter Stadler in der NZZ:
Unter Rassismus versteht man eine Weltanschauung, welche alle Konflikte bis hinauf zur Weltgeschichte auf Rassengegensätze zurückführen will – so wie der ungefähr gleichzeitig entstandene historische Materialismus von Marx und Engels alle Gegensätze auf Klassenkämpfe zurückführt. Damit verbindet sich die Überzeugung, dass die eigene Rasse überlegen sei und ihr die Zukunft gehöre – so wie der Marxismus in der künftigen Herrschaft das Proletariats die Sinnerfüllung der Geschichte sieht. Natürlich sind heute beide Ideologien "wissenschaftlich" überholt, was aber nicht ausschliesst, dass solche Konflikte vorkommen. Minderwertige Rassen gibt es jedoch nicht. Nicht der Rassismus zu verwechseln ist eine Abwehrhaltung, die in der Geschichte jeweilen dann entsteht, wenn fremde Menschen in den Lebensraum eines Volkes oder eines Staates eindringen und dadurch das Gefühl der Verunsicherung und der Bedrohung auslösen. Diese Reaktionen gibt es in der abendländischen Geschichte immer wieder, eigentlich seit der Völkerwanderung, als die Germann zuerst infiltrationsweise, dann geschlossen über die Grenzen kamen und das Römische Reich schliesslich zerstören. Das heisst keineswegs, dass man diese Rassen als minderwertig einstuft, es heisst nur, dass sie Abwehrreaktionen auslösen, wenn sie zahlenmässig zu stark in Erscheinung treten und womöglich noch über das ganze Land verteilt werden. Das gilt nicht nur für Türken oder Tamilen in der Schweiz, es würde auch gelten, wenn sich Tausende von eingedrungen Schweizern durch Zwang in Dörfern der Türkei oder Sei Lanka niederlassen würden. Abwehrreaktionen der betroffenen Bevölkerungen blieben dann gewiss nicht aus und wären alles andere als "rassistisch" oder "fremdenfeindlich". Dr. Reto Kind, Unterentfelden aus "Identität Schweiz" April 1992