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"Diskussion", Oktober 1969, gekürzt
Zahlreiche neue wissenschaftliche Untersuchungen von anerkannten Psychologen und Soziologen scheinen die Befürchtungen zu begründen, wonach die Gleichschaltung von Mann und Frau soziologische und psychologische Fehlentwicklungen begünstigt. So schreibt beispielsweise der bekannte deutsche Psychotherapeut Dr. Jochim Bodamer in seinem Buch "Sind wir überhaupt noch Menschen" (Herder-Verlag):
"Dass Mann und Frau unter der Schwelle des Bewusstseins ein angstvolles Unbehagen über ihre verkehrten Positionen in sich tragen, verrät dem Arzt die Häufigkeit neurotisch organischer Erkrankungen. Das paradox gewordene Geschlechtsverhältnis, wobei der Mann die Ehe nicht mehr geistig führen, die Frau nicht mehr selbstlos dienen will, erzeugt eine Unzahl funktioneller Krankheiten. Auch der moderne Mensch des 20. Jahrhunderts kann offensichtlich die natürlichen Ordnungen – in unserm Fall die schöpfergewollte Funktionsteilung – nicht ohne Schaden ignorieren. Im allgemeinen will sich die Frau auch gar nicht in der Auseinandersetzung mit staatspolitischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Einzelfragen verzehren. Deshalb wurde schon von verschiedener Seite vorgeschlagen, dass nur jene Frauen, die ernsthaft für sich (und nicht einfach grundsätzlich) politische Rechte erhalten, aber auch die entsprechenden Pflichten übernehmen wollen und können, ins Stimmregister aufgenommen werden sollten.