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Prüfen + Handeln – früher Memopress ,
Sprachrohr der Aktion Volk + Parlament -
übernimmt periodisch die Texte der zwei
bis drei wöchentlichen Newsletters.

Aus der Semesterarbeit an der Höheren Wirtschafts- u. Verwaltungsschule Bern von H. R. Reber, Dozent Dr. A. Fritsche, März 1995, Titel «Der politische Aussenseiter - Missverstanden und diffamiert?»

Freiheit umfasse die "Möglichkeit nach innerer Überzeugung zu reden und zu handeln. Freiheit darf aber nicht Unfreiheit anderer bewirken, darf nicht feindselige Worte und Taten beinhalten. Vereinfacht kann die Aussage so interpretiert werden, dass die Freiheit jedes Bürgers dort aufhört, wo die Freiheit des andern beginnt. Rahm spricht sich hier generell für die freie Meinungsäusserung aus.
Die Aussagen‚ ...darf nicht feindselige Worte und Taten beinhalten. und ...freie Meinungsäusserung im Rahmen des Anstandes (keine Feindseligkeit)', zeigen, dass auch Fairness zu Rahms Grundsätzen gehört.

Wie steht es nun in der Praxis damit?

Beim Studium der zahlreichen abgedruckten und nicht abgedruckten Leserbriefe von Rahm konnte ich keine Sachverhalte feststellen, die gegen die Fairness verstossen hätten. Rahm nimmt teilweise pointiert Stellung, jedoch immer mit sprachlichem Anstand. Auffällig ist auch, dass er kaum Einzelpersonen angreift, sondern lediglich deren Ideen. Seine Kritiken richten sich vielmehr gegen ganze Gruppen, wo er seine Ansichten auch konsequent darlegt und verteidigt. Er versucht nicht, durch Diffamierung anderer Personen seine eigene Persönlichkeit aufzuwerten, wie dies in der Politik oft geschieht.

Was kritisiert Rahm an den politischen Gegnern? Folgerung.

An den "Linksgerichteten" kritisiert er, dass diese bereit seien, die Unabhängigkeit der Schweiz zugunsten eines Superstaates aufzugeben. Er erwähnt ebenso, dass es auch Rechtsgerichtete gebe, die in diesem Sinne "links" denken. Er hat den Eindruck, dass Rechte und Mittelständische mehr und mehr links denken.
Rahm grenzt sich gegen die politischen Extreme beider Seiten ab. Er verwirft auch den Manchester-Liberalismus, der den Egoismus als treibende Kraft von Wirtschaft und Gesellschaft propagiert, was Rahms Zielen von sozialer Gerechtigkeit widerspricht. Der Manchester-Liberalismus setzt sich auch für den unbedingten Freihandel ein, was Rahms Ansicht über die Unabhängigkeit der Schweiz widerspricht."

Für Presse- und Meinungsäusserungs-Freiheit

Es gibt Journalisten, die politisch anders Denkende mit entsprechenden Qualifikationen herabwürdigen, was Gegenstand eines Prozesses wegen widerrechtlicher Persönlichkeitsverletzung sein könnte. Wer will aber schon gern prozessieren und was nützt es, nach fünf Jahren zu gewinnen und die Angelegenheit neu aufzurollen? Für eine Gegendarstellung ist ein Medium nur im Blick auf Tatsachen verpflichtet. Faire Publizisten und Redaktoren werden aber das allgemeine Recht auf Meinungsäusserung respektieren. Einer Qualifikation, die einer Meinung entspringt, werden sie eine Stellungnahme des Betroffenen gegenüberstellen. Der Leser ist mündig und wird sich dann selbst ein Urteil bilden.

Aus einem Brief an Hans Stutz, Journalist

Im Sinne der Ausführungen von Dietrich Bonhoeffer appelliere ich an Ihre Fairness und an Ihren Gerechtigkeitssinn, der Ihnen verbieten müsste, mich weiter ungerecht zu verleumden. Dies um so mehr als Sie zu Recht gegen Antisemitismus und Verleumdung von Minderheiten auftreten. Im Sinne von Bonhoeffer werde ich aber verzichten, mein Recht gerichtlich durchzusetzen. Wenn Sie weiter über meine Tätigkeiten berichten wollen, so müsste dies ausgewogen erfolgen und der Wahrheit entsprechen und nicht durch Halbwahrheiten ein falsches Bild hervorrufen.

Emil Rahm, 02. 12.1999

 

Der im KZ durch die Nazis ermordete Pfarrer Dietrich Bonhoeffer schreibt in seiner Schrift "Nachfolge":

Die Nachfolger Jesu leben um seinetwillen im Verzicht auf das eigene Recht. Jesus sagte: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen'. Ich aber sage euch. Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel."

 

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