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In interreligiösen Veranstaltungen die ich besuchte, ging es darum, Ängste und Vorurteile abzubauen, aber auch Unterschiede und nach unserer Rechtsordnung nicht Tolerierbares darzustellen.

Wenn immer wieder behauptet wird, Allah und der Gott der Juden und Christen sei der gleiche, so bin auch ich überzeugt, dass es nur einen Schöpfergott gibt. Die Vorstellungen über Gott sind jedoch verschieden.

Schon Jahrhunderte vor dem Auftreten des Propheten Mohammed (um 570 bis 632 nach Christus) wurde Allah auf der arabischen Halbinsel als "Herr der Götter" angebetet. Mohammed, Gründer des Islam, hielt an Allah fest und liess auch manches aus der Bibel in den Koran einfliessen.

So verlangt der Koran von seinen Gläubigen, wie die Bibel oder manche andere Religionen eine Verehrung Gottes, Liebe zu üben, Armen zu helfen und Unzucht zu meiden. In den Augen der Muslime wird das aber in der westlichen Welt nicht praktiziert. Darum soll der Islam verbreitet werden. Muslime stehen klar zu ihrem Glauben. Auch Jesus gilt als zu verehrender Prophet, aber nicht – wie durch die Christen oft verschwiegen – als Gottes Sohn, der für die Sühnung der Schuld der Welt starb.

Sure 5.73 des Korans zeigt das Missverständnis Mohammeds, dass wir an drei Götter glauben. Wir Christen glauben an den Dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, was ich mit den drei Aggregatszuständen der Materie vergleiche: Gott-Vater (eisiger Firn), Christus (Wasser) zu uns gekommen und als Heiliger Geist (Wasserdampf) gegenwärtig.

Jeder sei seines Glaubens gewiss, aber zu bekämpfen sind gewalttätige Bekehrungspraktiken, wie sie auch durch Kreuzzüge und die Inquisition vorkamen. Im Koran Sure 19.75 wird für Ungläubige Strafe angedroht, auch gibt es Stellen, wonach Ungläubige zu töten seien. Solches werden auch gemässigte Muslime bekämpfen. Nicht die Sharia, sondern unser Recht ist verbindlich. Ein Zusammenwirken im Interesse des Landes, der Völker, soll auf der Basis derjenigen Werte, die alle hochhalten, gefördert werden. Ghetto-Bildung durch Brüskierung ist zu vermeiden, Toleranz (Duldsamkeit) wo vertretbar, zu leben.

 

Bedenkenswertes

Verkündung oder Wahlkampf-Rede?

Was unterscheidet Verkündigung von einer Wahlkampf-Rede? Beide Sprecher versuchen, ihr Publikum für sich zu gewinnen. Und dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied: Der Politiker will und muss Menschen gefallen. Seine Botschaft ist an seine Person und an sein persönliches Schicksal gekoppelt. Der Verkünder des Evangeliums will nicht dem Adressaten gefallen, sondern dem Auftraggeber, Gott selbst. Und Gott kommt es nicht auf messbare Erfolge an, sondern auf die Einstellung des Verkündigers. Es geht um Wahrheit. Der Politiker muss immer damit rechnen, dass er mit dem Aussprechen der Wahrheit auch seine Erfolgschancen senkt. Aber: Wer verkündet, der verkünde das Wort in rechter Weise. Auch wenn man damit keine Wahl gewinnen kann.

W. M.

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