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Anzeiger vom Oberklettgau, November 1976

Stress wird im Englischen mit „pressure“ (Druck) übersetzt. Der Mensch braucht Stress, aber auch den nötigen Ausgleich, die nötige Entspannung. Was heute oft fehlt, ist körperlicher Stress. Neben dem Stress infolge von Infektionskrankheiten und chirurgischem Schock ist heute der Psycho-Stress der schwerwiegendste.

Mit diesen Worten führte Prof. Dr. Wilder-Smith in seinem Vortrag vom vergangenen Freitag im Storchensaal Wilchingen in eines der grossen Probleme des modernen Menschen ein. Alle Arten von Stress lösen das Hormon Adrenalin aus der Nebenniere aus, was die Gefässe verengt, die Arterien verhärtet und zusammen mit andern Faktoren zum Herzinfarkt führen kann. Zwar ist der Mensch - wie etwa das Auto - für Stress gebaut. Andauerndes „Vollgas“ bringt jedoch Schäden. Die Schwierigkeit besteht darin, dass der Mensch einseitig ist. Die modernen Errungenschaften wie Telefon, Kühlschrank, Waschmaschine, Lift, Fernsehen, Rechenmaschinen usw. bedeuten bei der Berücksichtigung der eingesparten resp. gebrauchten Energie, dass sich im Durchschnitt bei uns jeder Einwohner 70 „Sklaven“ hält.

Zwar wird der Mensch von körperlicher Arbeit entlastet, aber umsomehr mit frustrierender Kopfarbeit belastet; und auch mit Sorgen, denn alles kostet Geld. Etwa 60% der Menschen suchen heute den Arzt wegen Stresskrankheiten auf (und erhalten entspannende Drogen). Zwar wissen wir nichts über das Wesen der Psyche oder Seele, aber die Verbindungswege, welche die Augen, Ohren und andern Sinnesorgane übermitteln. Wenn das Gehirn den Sinn von Eindrücken nicht extrahieren kann, stirbt die Seele in Frustration und Groll. Wird die Seele - wissenschaftlich ausgedrückt: der Psychoraum - von einem Sinnesorgan überflutet, so können andere Impulse gar nicht durchkommen und werden somit gar nicht wahrgenommen. So ist es zu erklären, dass beispielsweise ein Soldat im Psychostress des Kampfes den Schmerz gar nicht fühlt. Der heutige Mensch lässt sich oft so mit Eindrücken überschwemmen, dass er transzendente Einflüsse gar nicht wahrnehmen kann. Darum sagte Jesus: „Geh in dein Kämmerlein und schliess die Tür zu“. Der Mensch bleibt unbefriedigt und wird frustriert, wenn er den Sinn für das Ewige nicht sättigen kann. Es ist verhängnisvoll, wenn die Menschen sich von der Schule auf nur mit Materiellem beschäftigen. Wer Gott nicht sucht, wird nie ein heiler Mensch. Aber auch Missbrauch der Gaben - auch jene der Sexualität - degeneriert den Menschen.

Innerer Friede - Antipode zum Stress

Adam verlor die Wahrnehmungsgewalt Gottes und damit den Sinn für Gott, denn die Sünde macht undurchsichtig. Es gibt aber eine Möglichkeit, zurückzukommen: Wenn der Mensch bereit ist, seine Fehler anzuerkennen, ist Jesus bereit, zu vergeben. In der Annahme dieser Gnade kommt Friede in das menschliche Herz, der höher ist als alle Vernunft. Das ist die Antipode des Stress. Wichtig ist es darum - wie dies aus der Diskussion hervorging - dass sich der Christ auch Zeit nimmt, sich regelmässig mit dem in der Bibel geoffenbarten Wort Gottes zu beschäftigen.

Der Referent hat auch eine ganze Anzahl Bücher verfasst. Das Vortragsthema hat er im Buch „Der Mensch im Stress“ (Hänssler-Verlag, Stuttgart-Neuhausen) näher ausgeführt.

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