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Berner Oberländer, 6.1.1970 (gekürzt)

Zu dieser Frage nahm Prof. Dr. Hans Rohrbach, Direktor des Mathematischen Institutes der Universität Mainz und Verfasser des Brockhaustaschenbuches "Naturwissenschaft, Weltbild, Glaube" in einem in Zürich gehaltenen Vortrag Stellung. Wenn nach dem Bericht der Bibel "die Kraft des Höchsten" Maria überschattet habe, erklärte der Referent, so sei unter dieser Kraft das Wort Gottes zu verstehen, die Willensäusserung: "Es werde", wie beim Schöpfungsakt, "es werde ein befruchtetes Ei". Ein befruchtetes Ei sei Materie und Materie sei nach physikalischer Erkenntnis Energie, nichts Statisches, sondern dynamisches Geschehen ohne erkennbaren Ursprung. Auch Gottes Wort sei ebenfalls Energie, Dynamik. "Es werde ein befruchtetes Ei" sei die biologische Version der theologischen Aussage: "Das Wort ward Fleisch". Es gehe nicht um eine übernatürliche Geburt, sondern um eine übernatürliche Zeugung. Hätte Jesus einen menschlichen Vater gehabt, meinte der Redner, so wäre er ein Mensch gewesen genau wie wir und hätte niemals das sühnende Opfer für uns Menschen bringen können.

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