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Die Wanderausstellung der Stiftung Weltethos über die Weltreligionen kann den Gedanken erwecken, ob nicht sowohl die chinesische Religion, der Hinduismus, der Buddhismus, der Islam, das Judentum und das Christentum, die alle sinngemäss gebieten, richtig und menschlich zu handeln, zu einer von manchen Seiten gewünschten Einheits-Religion zusammengelegt werden könnten. Wenn in der "Erklärung zum Weltethos" ein Weltethos für eine neue Weltordnung gefordert wird, fragt man sich, ob damit die neue Weltordnung gemeint ist, von der die US-Präsidenten Bush senior und junior sprachen und sprechen. Der Begriff der Neuen Weltordnung ist auch auf der Ein-Dollar-Note gedruckt, seit der Dollar nicht mehr durch den US-Staat, sondern durch private Welt-Bankers herausgegeben wird.

Warum fehlt in der erwähnten Ausstellung auf der Tafel des Christentums das Einzigartige des christlichen Evangeliums? Als einziger Religionsstifter bezeichnete sich Jesus als Sohn Gottes mit dem Anspruch "niemand kommt zum Vater als durch mich". Durch seinen Tod am Kreuz sühnte er erklärtermassen die Schuld der Menschheit. Gemäss dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 24, prophezeite er auch nebst vermehrten Kriegen, planetaren Katastrophen, Seuchen, Hungersnöten und Erdbeben, auch das Aufkommen falscher Propheten und Retter. Nach Jesu-Worten werde die Liebe in vielen erkalten und er werde einst in Herrlichkeit in den Wolken des Himmels erscheinen.

Wir haben Glaubensfreiheit. Wenn aber Religionen und Bekenntnisse beschrieben werden, dürfen die wesentlichsten Unterschiede nicht fehlen. Wer Glaubensaussagen, ob islamische, jüdische, katholische oder protestantische, die er nicht nachvollziehen kann, unterdrückt, nicht duldet, ist intolerant, heisst doch Toleranz Duldung. Eine tolerante Begegnung der Religionen und Konfessionen bedeutet, dass man Verschiedenheiten nicht totschweigt, was zu einer falschen Einheit führen würde - eine Grundlage für eine Einheitsreligion. Zu Recht schrieb m. E. der englische Theologe C.H. Spurgeon, dass wir die Einheit am besten durch das Suchen der Wahrheit fördern, statt sich stillschweigend unter die Irrtümer des andern zu beugen. Wir sollten uns in Christus lieben, aber noch im Stande sein, die eigenen und die Fehler der andern zu erkennen. Wenn Kirchgemeinden Angehörige einer anderen Konfession oder Richtung als Gast einladen, so sollte das zu hören sein, was auch sonst verkündet wird. Wenn mich eine andere politische Partei interessiert, möchte ich auch nicht als Lockvogel ein verwässertes Hans-was-Heiri Parteiprogramm erhalten.

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