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Schaffhauser Nachrichten, 29.07.2002

(«Islam auf dem Prüfstand der Pfarrschaft», SN 19.07.2002)

Im Rahmen einer Artikelserie verschiedener Autoren in der Weltwoche vom 18. Oktober 2001 fragt Prof. Udo Steinbach, ob z.B. im Blick auf die Steinigung von Frauen im Iran dem Islam nicht eine Tendenz zur Gewalt innewohne.

Von der Ernsthaftigkeit der Moslems kann man aber lernen.

Moslems lesen täglich im Koran. Sie beten, fasten, geben Almosen, sie töten keine Ungeborenen und keine Gläubigen (4. Sure 94), sie pflegen keine Freundschaft mit Ungläubigen (5. Sure 56); sie sind aktiv bei der Verbreitung des Islam, der die ganze Welt erfassen soll und der – wie zeitweise leider auch das Christentum – mit dem Schwert verbreitet resp. verteidigt worden ist. Ein Unterschied liegt aber bei den Religionsstiftern und deren Lehren. Mohamed, z.T. unrichtig über den christlichen Glauben informiert, aus Mekka vertrieben, entwickelte sich in Medina zum gesetzlichen Pragmatiker, Diktator und Feldherrn, der Kriege führte und zum allgemeinen Heiligen Krieg zur Verteidigung des Islam aufrief. Das dürfte heute noch der Grund für die Verfolgung und Tötung von Christen, besonders von ehemaligen Moslems, sein.

Jesus Christus, der sich selbst als Gottes Sohn und Sühneopfer für die Schuld der Welt ausgab, predigte jedoch Gewaltlosigkeit. Er starb widerstandslos am Kreuz, nachdem er aufgerufen hatte, Liebe und Barmherzigkeit zu üben, das Evangelium zu verkünden und alle Völker zu Jüngern zu machen.

Während die Pfarrerschaft im Blick auf ein gegenseitiges Verständnis gemeinsame Gottesdienste nicht im Vordergrund sieht, scheint der Berichterstatter auf Toleranz seitens der hiesigen Moslems verzichten zu wollen, wenn er schreibt: „Bei Verzicht auf trinitarische Aussagen und Christus als Einladender müsste reformierterseits sogar ein Abendmahl nicht ausgeschlossen werden. Dennoch: Einem Gottesdienst ist zum Beispiel ein Friedensgebet oder ein anderer Anlass vorzuziehen, bei dem nicht ein gemeinsamer Glaube, sondern ein gemeinsames Anliegen im Vordergrund steht.“

Heisst Toleranz nicht gegenseitige Duldung, z.B. Duldung von Aussagen und Handlungen die man selbst nicht teilen kann? Darf man nicht erwarten, dass Moslems unsere Glaubensaussagen dulden? Anders gefragt: Darf man Moslems, die nach ihrem Glauben Jesus als am Kreuz gestorbener Gottessohn ablehnen, gar zu Gebeten und zum Abendmahl einladen, und den Sinn der Handlung „entgegenkommenderweise“ verschweigen? Führte das nicht in eine falsche Einheit auf Kosten der Ehrlichkeit?

Ein offener Dialog, eine Bezeugung des Glaubens ist für Moslems wie für Christen geboten. Und gemeinsame Anliegen zu vertreten, wie dies vorgeschlagen wurde, ist sicher erwünscht. Die Schaffhauser Kirche könnte sich zusammen mit Vertretern der hiesigen Moslems für deren im Bericht erwähnten legitimen Bedürfnisse einsetzen, aber auch gegen Verfolgung von Christen in islamischen Ländern.

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