ph logo

Prüfen + Handeln – früher Memopress ,
Sprachrohr der Aktion Volk + Parlament -
übernimmt periodisch die Texte der zwei
bis drei wöchentlichen Newsletters.

Brückenbauer, 25.7.1975

Die Migros-Klubschulen in Bern, Biel, Basel, Aarau, Baden, Winterthur und Schaffhausen führten dieses Frühjahr Kurse für biologischen Gartenbau durch. Die Teilnehmer erfuhren, dass man dort, wo das dynamische Gleichgewicht der Organismen vorhanden ist, nicht zwischen „Schädlingen“ und „Nützlingen“ unterscheiden kann - alle Organismen sind in einer ausgewogenen Zahl nötig - dass aber Pflanzenschutzmittel notwendig sind, sobald das biologische Gleichgewicht gestört ist. Allerdings weist schon Albert Howard in seinem Buch „Mein landwirtschaftliches Testament“, Siebeneichen Verlag Berlin-Frankfurt, 1948, darauf hin, dass „die einseitige Politik, Kulturpflanzen gegen Krankheitserreger durch Spritzmittel zu schützen, unwissenschaftlich und ungesund ist, da ein solches Verfahren selbst im Falle des Erfolges bloss das Untaugliche am Leben erhält und das wahre Problem, wie man gesunde Kulturen erzeugt, verdunkelt“.

Der Kursleiter zeigte, was man zur Gesundung des Bodens beitragen kann: Damit die verschiedenen Bodenschichten in ihren spezifischen Aufgaben nicht gestört werden, soll der Boden mit dem Spaten (oder einem Spezialpflug) nur gelockert, nicht aber in seinen Schichten vermischt werden. Wie in der freien Natur muss die unverrottete Substanz (Blätter, unverrotteter Kompost usw.) auf der Oberfläche des Bodens bleiben. Dort schützt dieses organische Material zuerst die Erde vor dem Austrocknen. Dann wird es durch die Bodenlebewesen verarbeitet und in die Tiefe transportiert, wo es den Pflanzen zur Verfügung steht.

Leichtlösliche, künstliche Düngesalze sind dagegen schädlich. Die Pflanze kann ein Zuviel an solchen Salzen nicht ausscheiden. Stickstoff wird dann in Form von Nitraten abgelagert, was die Pflanze krankheitsanfällig macht. Pflanzen mit halbverdauten Stoffen ziehen Schädlinge besonders an, enthalten entsprechend der Disharmonie der Nährstoffe auch weniger Vitamine und sind weniger gesund. Sehr instruktiv war denn auch die Besichtigung eines Gartens, bei dem in der Praxis zu sehen war, wie ein guter Kompost zubereitet wird, wie Mischkulturen angelegt werden und welche Pflanzen sich gegenseitig fördern und schützen.

Inhaltsverzeichnis

Go to top